Google Tag Manager

Vorteile und einige Nachteile des Server-Side Trackings

In unserem letzten Beitrag über den Server-Side-Container von Google Tag Manager haben wir uns angesehen, wie ein Server-seitiges Setup funktioniert. In diesem Beitrag werden wir einige der wichtigsten Vorteile des Server-Side Trackings sowie einige potenzielle Nachteile beleuchten.

Was die Vorteile des Server-Side Trackings anbelangt, so gibt es mehrere, die grösstenteils mit der Kontrolle und der Flexibilität über die Daten bei der Datenerfassung zu tun haben. Dies wirkt sich darauf aus, wie Sie die Datenschutzgesetze einhalten, Ihre Daten und die Ihrer Nutzer:innen schützen, möglichst qualitativ hochwertige Daten gewährleisten, entscheiden, wie und wohin die Daten gesendet werden und möglicherweise die Leistung Ihrer Webseite verbessern können.

Vorteile

1) Einhaltung der Datenschutz-Vorgaben

Durch das Abfangen von Daten bevor diese an Dienste wie Google Analytics versendet werden, kann der Server-Side Container die Daten ändern, bevor sie am Ziel ankommen. Dies hat grosse Vorteile für die Einhaltung der DSGVO und ähnlicher Datenschutzbestimmungen, da Sie vorab alle Informationen entfernen können, die für die Profilerstellung verwendet werden könnten.

Die Server, auf denen der Server-Side Container eingesetzt wird, können einem Standort zugeordnet werden. Daher dürfen diese identifizierbaren Daten das Gebiet, in dem sie gesammelt wurden (die EU, vor allem im Hinblick auf die Datenschutzgrundverordnung), nicht verlassen.

Beachten Sie jedoch, dass die Manipulation und Entfernung identifizierbarer Daten dazu führen kann, dass einige Informationen nicht mehr in Ihren Tools angezeigt werden. So kann beispielsweise das Entfernen oder Maskieren der IP-Adresse der Nutzer:innen beim Senden von Daten an Google Analytics dazu führen, dass keine Standortdaten erfasst werden können.

2) First Party Cookies

Da die Daten über den Server-Side Container gesendet werden, können Sie Änderungen an den Daten vornehmen. Der Server-Side Container kann zudem das Cookie auf seiner eigenen Domain setzen. Dies bedeutet, dass Browser, die das Setzen von Cookies von Drittanbietern einschränken oder blockieren, dies nicht mehr tun können, da sie die Cookies nicht als Third-Party Cookies erkennen.

3) Daten für ein Tool sammeln und dann in weiteren Tools verwenden

Wenn Daten von der Webseite gesendet werden, können sie für ein bestimmtes Tool bestimmt sein, aber auch an andere gesendet werden. Dies kann in einer Reihe von Fällen sehr hilfreich sein. Ein Beispiel hierfür wäre, eingehende Treffer aus einer Universal Analytics-Anfrage zu übernehmen, die Daten zu analysieren und sie an eine Google BigQuery-Tabelle weiterzuleiten. 

4) Ladezeit reduzieren

Durch die Verlagerung eines Grossteils der Datenverarbeitung in den server-seitigen Container, können Sie die Webseiten-Ladezeit für die Nutzer:innen reduzieren.

5) Verstecken von API-Schlüsseln und Tagging IDs

Da die Daten vom Server-Side Container an das endgültige Tool gesendet werden, können die API-Schlüssel und IDs im Server-Side Container gespeichert werden. Dadurch wird verhindert, dass diese Informationen auf der Client-Seite zugänglich gemacht werden könnten. Ein Beispiel hierfür ist die Google Analytics UA-ID. Ein Dritter kann auf jeder Webseite, auf der Google Analytics läuft, einfach die UA-ID der Website kopieren und diese ID auf eine andere Webseite übertragen und so falsche Daten in das Google Analytics-Konto einfliessen lassen. Wir haben dies im Laufe der Jahre oft gesehen. Mit dem Server-Side Container ist dies nicht möglich, da die UA-ID nur auf Server-Seite hinzugefügt werden kann und somit beim Laden der Webseite nicht sichtbar ist.

6) Laden des Tracking-Skripts von Ihrer eigenen Domain

Dies kann sowohl als Vorteil als auch als Nachteil des Server-Side Trackings gesehen werden. Da der Server-Side Container die Tools direkt aufrufen kann, kann er dazu verwendet werden, die JavaScript-Datei abzurufen, die die meisten Tools (GA, Facebook, LinkedIn usw.) auf die Webseite ziehen. Einmal abgerufen, kann der Server-Side Container die Datei an die Webseite senden. Auf diese Weise können Sie vermeiden, dass der Browser der Nutzer:innen Webseiten von Drittanbietern aufruft und so unerwünschte Skripte eingebunden werden. Da diese Datei von ihrer eigenen Domain gesendet wird (wenn der Server-Side Container auf diese Weise eingerichtet ist), erkennen Dienste, die bekannte Tracker automatisch blockieren (d. h. Browser wie Firefox, Safari und Brave), die Datei nicht als Tracking-Skript. Dies ist nicht immer gewährleistet, da die eigene Domain Ihrer Webseite von diesen Diensten möglicherweise als Tracker identifiziert werden kann. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass Ihr Setup die Datenschutzentscheidungen Ihrer Nutzer:innen respektieren sollte.

Nachteile

Es gibt einige Nachteile und Szenarien für das Server-Side Tracking, die Sie beachten sollten. Dabei geht es sowohl um den zusätzlichen Aufwand, der für den Betrieb des Server-Side Trackings erforderlich ist, als auch um einige der Fallstricke, die sich aus der grösseren Verantwortung für die Genauigkeit Ihrer eigenen Daten und für den Datenschutz Ihrer Nutzer:innen ergeben.

1) Technisches Fachwissen

Es gibt einige technische Hürden zu überwinden für ein sauberes Server-Side Setup. Dazu gehören die Einrichtung der ersten Server-Instanz sowie die Bereitstellung von Redundanz-Servern, wenn Sie Ihre Lösung in Betrieb nehmen und natürlich das Tagging selbst.

2) Die Datengenauigkeit hängt von Ihnen ab

Wenn Sie einen Client oder einen Tag implementieren, sind Sie und Ihr Code dafür verantwortlich, dass die Daten im richtigen Format am Ziel ankommen. Das bedeutet, dass es einen gewissen Spielraum für Fehler gibt. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass die gesendeten Daten rechtlich zulässig sind.

3) Kosten

Im Gegensatz zu einem Google Tag Manager-Webcontainer sind mit dem Server-Side Container Kosten verbunden. Um den Container zu betreiben, muss er in einer Server-Infrastruktur erstellt werden. Ausserdem muss er auf mehreren Server-Instanzen in Betrieb sein, um Redundanz und Kapazität zu gewährleisten. Für diese Instanzen fallen Kosten an. Je mehr Server Sie betreiben und je mehr Daten Sie senden, desto höher sind die Kosten.

4) Umgehung der Datenschutz-Angaben

Wir haben dies bereits angesprochen: Ein Problem des Server-Side Trackings besteht darin, dass es leichter ist, einige der Massnahmen zu umgehen, die Ihre Nutzer:innen ergriffen haben, um das Tracking zu verhindern. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Entscheidungen der Nutzer:innen zum Schutz ihrer Privatsphäre respektiert und die einschlägigen Gesetze und Vorschriften eingehalten werden.

Wenn Sie mehr zu Server-Side Tracking erfahren möchten, hinterlassen Sie uns gerne eine Nachricht via Mail oder Kontaktformular oder rufen Sie uns an. Gerne gehen wir Ihre Fragen und Bedürfnisse in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen durch.

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