Events | Nachhaltigkeit | Team

Frauen-Power in der Tech-Welt bei HerHack

Mitten im November fand ich mich in der inspirierenden Atmosphäre des HerHack-Events an der Fachhochschule in Brugg-Windisch wieder. Die Veranstaltung, mittlerweile im dritten Jahr, erwies sich als Schmelztiegel der Inspiration, Innovation und als kraftvolles Zeugnis für die Verknüpfung von Technologie und Nachhaltigkeit.

Die Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit erkunden

Ich, wie viele Teilnehmerinnen, suchte nach einem Bindeglied zwischen digitaler Innovation und nachhaltiger Praxis. Als Teil von Advance Metrics brachte mich unser Engagement für nachhaltige Geschäftspraktiken dazu, zu erforschen, wie Technologie unsere Bemühungen unterstützen könnte. Das HerHack-Event wurde zu dem Ort, an dem meine Suche ein Ende haben sollte.

Der Kern des Hackathons drehte sich darum, sechs Nachhaltigkeits-Herausforderungen in der Schweiz mithilfe von Technologie zu meistern. Von der Eindämmung des Plastikmülls im Kanton Aargau bis zur Förderung nachhaltiger Entscheidungen in den Migros-Geschäften bot die Veranstaltung eine Plattform für dynamische Problemlösungen und innovatives Denken.

Jenseits der rosa Markenkennzeichnung: Stereotypen überwinden

HerHack definiert sich als ein von Frauen geleiteter Hackathon. Während das Branding passend dazu in verschiedenen Rosa-Tönen erstrahlt, übertrifft die Essenz der Veranstaltung geschlechtsspezifische Stereotypen. Ein männlicher Teilnehmer teilte seine nahtlose Integration in die Veranstaltung mit und betonte, dass das Ziel des HerHacks gerade kein Ausschluss ist, sondern die Stärkung der weiblichen Präsenz in der Tech-Welt.
Keynotes, die zum Nachdenken anregten

Die Veranstaltung tischte ein erstklassiges Bankett aus hervorragenden Keynote-Speakern auf. Es sprachen die Neurowissenschaftlerin Barbara Studer, die die Zusammenhänge von Synapsenaktivität und gesteigerter Produktivität erklärte, und Sarah Toms, die die Anwesenden mit ihren Erkenntnissen in den Bereichen KI und Geschäftsführung fesselte. Diese Auftritte legten das Fundament für einen Tag voller Inspiration und Netzwerkmöglichkeiten.

herhack

Der Weg zum Lighthouse

Nach dem HerHack-Event war die Reise für mein Team noch nicht beendet, denn wir wurden als eines der sechs Finalisten-Teams ausgewählt. Diese Ehre ermöglichte es uns, unsere Lösungen auf dem von digitalswitzerland veranstalteten Lighthouse Event zu präsentieren – einer spannenden Veranstaltung, die sich rund um die Themen Diversität und Vorurteile in der Tech-Welt drehte.

Diversität in der Technologie: Eine Voraussetzung, keine Option

Je tiefer wir in das Lighthouse Event eintauchten, desto mehr verlagerte sich der Fokus auf die zentralen Themen der Veranstaltung. Die Podiumsdiskussionen betonten einen entscheidenden Punkt: Das Universum der künstlichen Intelligenz wird von denen geprägt, die sie programmieren. Bei einem deutlichen Geschlechterungleichgewicht in technischen Berufen besteht das Risiko, voreingenommene Narrative in KI-Modellen zu perpetuieren.

Zu einem bewegenden Moment in der Podiumsdiskussion kam es, als Marco Huwiler die Notwendigkeit betonte, die Diversität bei der Programmierung von KI-Modellen sicherzustellen. Die ernüchternde Erkenntnis: Es gibt keine Zeit für «Baby Steps». Mit der raschen Entwicklung der Technologie muss auch die Inklusivität in der Programmierung beschleunigt werden, um voreingenommene KI-Modelle zu verhindern.

Perspektiven, die es sich zu diskutieren lohnt

Obwohl ich beide Veranstaltungen insgesamt für gelungen hielt, konnten mich manche Redner nur bedingt überzeugen. Die Ansprache von Astronaut und Dozent Ulrich Walter nahm eine unerfreuliche Wendung, als er KI auf eine bevormundende Weise einem Publikum erklärte, das bereits mit dem Thema vertraut war. Seine Äusserungen zur Intelligenz der Geschlechter schienen vom zentralen Thema der Veranstaltung abzulenken.

Auch die abschliessenden Worte von Sascha Zahnd, dem Präsidenten von digitalswitzerland, hallten mit einem eher unsensiblen Ton wider. Seine Anekdote darüber, wie er mit seiner Tochter über seine Teilnahme an einem weiblichen Hackathon scherzte, wirkte unpassend. In diesem Moment wurde mir klar, dass wir mehr benötigen als nur Veranstaltungen voller Theorie: Ein grundlegender Wandel in der Wahrnehmung und praktischen Ausführung ist unerlässlich.

Fazit: Ein Appell für beschleunigten Fortschritt

Die vielschichtigen Erfahrungen beider Veranstaltungen, HerHack und Lighthouse, haben mir die Wichtigkeit der weiblichen Präsenz in der Tech-Branche vor Augen geführt. Doch der Nachhall problematischer Perspektiven erinnert daran, dass Fortschritt kein gemütlicher Spaziergang ist, sondern ein Sprint sein muss. Dabei gilt es, Stereotypen zu überwinden, ein heterogenes Meinungsbild zu stärken und eine Umgebung zu fördern, in der die Technologie von morgen von allen geprägt wird.

Angesichts der digitalen Revolution können wir es uns nicht leisten, im Schneckentempo voranzuschreiten. Der Ruf nach Diversität ist laut, und die Zeit für Veränderungen ist gekommen. Es bleibt zu hoffen, dass HerHack und das Lighthouse Event nicht nur flüchtige Momente waren, sondern als klarer Aufruf zu einer branchenweiten Transformation hin zu Inklusivität und Innovation verstanden werden.

Bleiben Sie auf dem Laufenden beim Thema Digital Marketing

Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch