Mit User Engagement Metrics messen Sie, wie sich Nutzer auf Ihrer Webseite verhalten. Web Analyse-Plattformen wie Google Analytics bieten Standard Engagement-Metriken wie die Durchschnittliche Besuchsdauer der Seite (Average Time on Page), Durchschnittliche Besuchsdauer der Webseite (Session Duration), Neue Besucher (New Users) oder Reports zum Nutzerverhalten wie Häufigkeit und Aktualität (frequency and recency). Diese sind eine gute Ausgangslage, bieten jedoch nur limitierte Einblicke in das Verhalten Ihrer Webseiten-Besucher.
Wie können Sie ein tieferes Verständnis Ihres Webseiten-Traffic erlangen, welches über Sessions und Seitenaufrufe (Pageviews) hinausgeht und Sie Verhaltensmuster von Personen erkennen lässt? Es gibt dafür grossartige Web Analyse-Tools, wie zum Beispiel Woopra, Mixpanel und KISSmetrics. Jedoch können diese je nach Besuchervolumen sehr teuer sein.
Als Alternative können Sie Google Analytics nutzen sofern Sie gewillt sind, etwas Konfigurations-Aufwand zu betreiben. Nachfolgend beschreiben wir die wichtigsten Schritte dazu:
1. Engagement Ziele (Goals) definieren
Damit Sie anfangen können, das Engagement zu analysieren, müssen Sie definieren was Ihnen für Ihre Webseite wichtig ist. Möchten Sie, dass ein Nutzer auf einen Kontakt-Button klickt und dann das Kontaktformular ausfüllt? Hoffen Sie, dass Ihre Besucher sich von einem speziellen Artikel angesprochen fühlen, darauf klicken und diesen ganz zu Ende lesen?
Indem Sie solche Ziele definieren, können Sie das tatsächliche Nutzerverhalten mit dem von Ihnen erwünschten Verhalten vergleichen.
Das Folgende sind Beispiele für mögliche Engagement Ziele für verschiedene Arten von Webseiten:
- Non-Profit Webseite: Der Nutzer klickt auf einen «Mitmachen» Button, abonniert den Newsletter, macht eine Spende.
- E-Commerce Webseite: Der Besucher schliesst den Bestellvorgang ab, fügt Produkte zum Warenkorb hinzu.
- Medien-Webseite: Der Nutzer schaut sich ein Video bis zum Ende an, scrollt bis ans Ende eines Artikels, sieht sich mehr als zwei Artikel an.
Wenn Sie Ihre Engagement Ziele festgelegt haben, sollten Sie diese als Ziele in Google Analytics aufsetzen. Konsultieren Sie die Google Analytics Hilfseiten für ausführliche Instruktionen. Für das Tracking einiger Ziele ist Event Tracking erforderlich. Mehr dazu finden Sie im zweiten Schritt.
2. Benutzer-Interaktionen messen
Nachdem Sie Ihre Ziele definiert haben wissen Sie genau, welche Arten von Vorkommnissen (Klicks, Scrolling, Maus-Bewegungen) Sie messen wollen. Wir haben in unserem Blog das Thema Event Tracking ausführlich behandelt: Google Tag Manager Guide: Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Event Tracking.
Mit Event Tracking können Sie auch Nutzer, die sich auf eine bestimmte Art verhalten haben, identifizieren. Voraussetzung ist, dass benutzerdefinierte Dimensionen (Custom Dimensions) für Nutzer aufgesetzt werden. Damit können Sie die Nutzer in Gruppen aufteilen und Verhaltensweisen in diesen Gruppen erkennen (Kohorten-Verhalten). Zum Beispiel könnten Sie herausfinden, dass Benutzer, die Artikel bis zum Ende lesen, sich anders verhalten als Besucher, die die Titel überfliegen.
Dies sind einige Beispiele für benutzerdefinierte Dimensionen, die Sie für unterschiedliche Webseiten verwenden könnten:
- Non-Profit Webseite: Spender-Typ (Nicht-Spender, Silber-Spender, Gold-Spender, Platin-Spender)
- E-Commerce Webseite: Einkaufs-Typ (Nicht-Käufer, unter CHF 100, CHF 100 – CHF 250, über CHF 250)
- Medien-Webseite: Leser-Typ (Titel-Leser, liest bis 25%, liest bis 50%, liest bis 75%, liest 100%)
Ein benutzerdefiniertes Event Tracking und benutzerdefinierte Dimensionen aufzusetzen ist nicht ganz einfach, lohnt sich aber. Es ermöglicht Ihnen, Ausserordentliches aus Ihren Analytics-Reports herauszuholen: Indem Sie die Nutzer gruppieren, lernen Sie Unterschiede in Bezug auf das Nutzerverhalten besser zu verstehen.
Um das benutzerdefinierte Event Tracking aufzusetzen, benötigen Sie einen Entwickler oder Google Tag Manager-Experten. Sehen Sie sich für weitere Informationen die Google Analytics Guidelines an für event tracking und benutzerdefinierte Dimensionen an.
3. Echte Benutzer tracken
Sie wollen noch tiefer in Ihre Web Analyse-Daten eintauchen und verstehen, wie sich ein einzelner Nutzer durch Ihre Webseite bewegt?
Auch das können Sie mit etwas Setup-Aufwand erreichen: Eine der wichtigsten Verbesserungen, die Google Analytics mit der Einführung von Universal Analytics lanciert hat, ist das User ID Feature. Damit kann Google Analytics Nutzer über verschiedene Geräte hinweg tracken und alle gesammelten Daten zum Nutzerverhalten einer spezifischen, anonymisierten ID zuordnen. Wenn Sie Nutzerdaten aus anderen Quellen haben, zum Beispiel aus Ihrem CRM, können Sie diese mit den Daten aus Google Analytics kombinieren. Dazu müssen Sie das User ID Feature konfigurieren und Ihre Kundendaten importieren.
Nachfolgend geben wir Ihnen einige Beispiele, wie Analytics Reports mit importierten Nutzerdaten angereichert werden könnten:
- Non-Profit Webseite: Reports segmentiert nach freiwilligen Helfern vs. anderen Nutzern
- E-Commerce Webseite: Berichte mit Metriken zum Customer Lifetime Value
- Medien-Webseite: Reports über Offline- vs. Online-Abonnenten
Um dies zu implementieren, müssen Sie in Google Analytics zuerst das User ID Feature aufsetzen. Dann benötigen Sie einen Entwickler oder Google Tag Manager Experten, um die User ID zu implementieren.
Anschliessend importieren Sie in Google Analytics die Daten von Ihrem CRM oder einer anderen Datenquelle. Sie können dafür das Google Analytics Web Interface unter dem Daten-Import verwenden.
Diese benutzerdefinierten Features in Google Analytics aufzusetzen ist zwar nicht ganz einfach, macht aber Ihre Web Analyse-Reports viel aufschlussreicher und nützlicher. Natürlich sind wir für Sie da. Senden Sie mir eine E-Mail um herauszufinden, wie Amazee Metrics Ihnen dabei helfen kann, mit Web Analyse tiefgreifende Einblicke zu gewinnen.