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«Ok Google, wie optimiere ich für Voice Search?»

Laut einer Studie von 2019 haben bereits 40 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr die Sprachsuche genutzt. Eine weitere Studie prognostiziert, dass 2020 bereits mehr als die Hälfte aller mobilen Suchanfragen auf Voice Searches zurückzuführen sind. Und: Die Tendenz ist steigend. Grund genug, dass Unternehmen sich auf das neue Suchverhalten ihrer Kunden einstellen. Denn: Wer jetzt nicht hinsichtlich Voice Search optimiert und einen guten Voice Search Readiness Score aufweisen kann, wird vielleicht bald schon nicht mehr gefunden.

«Hey Siri, was ist Voice Search?»

Als Voice Search werden alle Suchanfragen bezeichnet, die nicht über die Tastatur, sondern über die menschliche Sprache getätigt werden. Dabei gibt es mittlerweile beinahe von jedem grossen Technologiekonzern einen eigenständigen Assistenten oder ein Smart Device. Beispiele hierfür sind:

  • Der Google Assistant ist fast auf allen neuen Android-Smartphones vorinstalliert und steuert in Verbindung mit Google Home auch Automationssysteme zu Hause
  • Siri, der bekannte weibliche Sprachassistent von Apple
  • Cortana, der Sprachassistent aus dem Hause Microsoft, ist standardmässig in Windows 10 enthalten
  • Alexa heisst der Sprachassistent von Amazon, welcher sich mit dem intelligenten Lautsprecher Echo verbinden lässt.

Die grössten Unterschiede zwischen «normalen» Suchanfragen und Voice Search lassen sich wohl in die folgenden zwei Punkte unterteilen.
Erster Punkt: Während Nutzer über die Tastatur meist kurze und stichwortartige Keywords verwenden (Beispiel: «Handgepäck Swiss»), sind die Keywords über die Sprachsuche eher umgangssprachlich und sehr lang («Wie viel Handgepäck darf ich bei Swiss Airlines mit ins Flugzeug nehmen?»). Zum anderen erwarten die Nutzer der Voice Search meist nur eine präzise Antwort auf eine konkrete Frage, während die herkömmliche Suche häufig einer aufwändigeren Recherche dient.

«Alexa, wie sieht SEO für Voice Search aus?»

  • An erster Stelle: SEO für Voice Search setzt ein gutes SEO voraus! Damit der Sprachassistent Ihre Webseite als Antwortquelle aussucht, muss diese top-optimiert sein. Denn Voice Search kann kaum losgelöst von den restlichen Suchmaschinen-Optimierungen betrachtet werden. Schliesslich muss die Suchmaschine verstehen, was Ihre Seite enthält. Heisst für Sie im Umkehrschluss: Ihre Seite benötigt eine klare Seitenstruktur sowie einen auf die Analyse der Longtail-Keywords optimierten Titel, Meta Descriptions, H1- und H2-Tags, sowie alle weiteren Bestandteile, auf die es auch beim «normalen» SEO ankommt.
  • Wenn der Nutzer das Ergebnis vorgelesen bekommt, bedeutet dies, dass der Sprachassistent vermutlich als Antwort ein Featured Snippet ausgewählt hat. Featured Snippets erscheinen in Google noch über den Suchresultaten, also auf Position 0. Heisst: Der Nutzer bekommt nicht mehrere Ergebnisse angezeigt, sondern das beste vorgelesen. Daher sollten Sie diese nicht versehentlich über den Meta Tag «Nosnippet» ausgeschaltet haben.
  • Im Gegenteil: Sie sollten bestimmte Textausschnitte Ihrer Webseite durch ein entsprechendes Markup im Quellcode der Seite (sogenannte Strukturierte Daten) für bestimmte Arten von Snippets (etwa Produkte, Rezepte oder Bewertungen) hervorheben. Dadurch steigern Sie zum einen die Relevanz für den Nutzer (ein Plus für die Klickrate) und zum anderen können die darin enthaltenen Informationen leicht vorgelesen werden. Zwar gibt es bereits Markups für die Sprachsuche – das sogenannte Speakable Markup – dieses befindet sich jedoch noch in der Beta-Phase und ist nur für News-Publisher in den USA zu gebrauchen.
  • Erstellen Sie Inhalte, die einen Ratgeber-Charakter aufweisen und möglichst holistisch ein Thema abbilden. Bei Voice Search kommt es weniger auf die Dichte eines Keywords als auf Lesbarkeit und Verwendung von Mid- und Longtail-Keywords an.
  • Verwenden Sie Fragen in den H2-Tags und lösen Sie diese direkt im anschliessenden Text auf. Sicherlich sollte nun nicht jede Ihrer Seiten zu einer FAQ-Seite werden – auf der anderen Seite ist es aber auch nicht verkehrt, eine solche zu bestimmten Fokus-Themen zu erstellen. Die wichtigsten Fragen zu Ihrem Keyword recherchieren Sie am besten mit Hilfe von Google Suggest und W-Fragen Tools.
  • Die meisten Suchanfragen über Sprachassistenten haben einen lokalen Bezug, daher ist lokales SEO immens wichtig. Viele Nutzer suchen unterwegs nach einer Bäckerei «in meiner Nähe» oder den Öffnungszeiten von Ladengeschäften. Daher sollten Sie beim Optimieren für Voice Search keinesfalls Ihren Google My Business-Eintrag vergessen und die darin enthaltenen Angaben überprüfen. Verwenden Sie auch auf Ihrer Webseite den lokalen Bezug in Titel, Meta Description sowie H1- und H2-Tags. Nennen Sie hier unbedingt Ihren Standort.
  • Da die meisten Suchanfragen von mobilen Geräten stammen, sollten Sie Ihre Webseite mobil optimieren. Google bietet an dieser Stelle hilfreiche Tools, um die Mobile Friedliness oder auch die mobile Ladegeschwindigkeit zu testen.

«Hey Cortana, wie messe ich Voice Search Traffic?»

Die Messung von Voice Search Traffic ist momentan noch ein komplexes Thema. Denn obwohl der Traffic eigentlich aus dem Bereich Organic Search stammen sollte, fällt er in Google Analytics unter «Direct Traffic» und ist somit genau genommen Dark Traffic.

Was sind die Konsequenzen von Voice Search?

Finden die Sprachassistenten keine perfekte Antwort auf die gesprochene Suchanfrage, zeigen sie die passendsten Ergebnisse als Suchresultatseiten (SERPs) an. In der Folge steigt der mobile Traffic.
Liest der Sprachassistent dem Nutzer jedoch die passende Antwort auf seine Frage vor, muss dieser nicht mehr auf die entsprechende Webseite klicken. Als Folge entstehen sogenannte Zero-Click Searches und der Traffic auf der Webseite  sinkt. Das mag zunächst negativ klingen. Doch hieraus ergibt sich die Chance, Marken bekannter zu machen sowie den Trust in die Seite zu erhöhen. Zum Beispiel Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf Standortmarketing können hieraus sicherlich profitieren.

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